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Stromtanken an der Windmühle


Leise schnurrten einige Automobile den kleinen Hügel zur Mühle hinauf, um zu tanken. Nein, an dem Rekener Wahrzeichen gibt es keine neue Tankstelle. Es waren Elektroautos, von denen einige ihre Batterie aufladen mussten, um weiterfahren zu können. Die „4. Solarchallenge Münsterland“ führte die Teilnehmer durch das Erholungsgebiet „Hohe Mark“.

Sie erkunden das Münsterland im Auto. Zum Tanken brauchen diese Fahrer nur eine Steckdose. (Fotos: AZ/Eggert)

Aus einer ursprünglichen Schul-AG des Gymnasiums Canisius in Lüdinghausen entstand vor rund 15 Jahren eine AG, die sich mit regenerativer Energie beschäftigte. Ein gesponsertes Elektroauto war der Anfang des „Sunny Cani Team“, erzählte der Organisator der Tour, Bernd Lieneweg aus Senden. „Das Canisianum hatte eine der ersten Fotovoltaik-Anlagen in Lüdinghausen und die erste Stromtankstelle der Drehstromliste vor Ort, die mit Sonnenenergie gespeist wird“, so Lieneweg. Nirgendwo ist das Drehstromtankstellennetz dichter als im Aktionsradius des Sunny-Cani-Teams. Ehemalige Schüler und Lehrer des Canisianums gründeten das „el team muensterland“ und luden weitere Elektroautofahrer aus dem Münsterland und dem Ruhrgebiet zum „E-Treff Münsterland“ ein.

Als Fahrer eines Elektrofahrzeuges habe er im Laufe der Zeit andere Besitzer getroffen, wobei dann das Bedürfnis an regelmäßigen Treffen und Austausch entstand. „Das ist wie früher mit dem Motorrad. Die Sonne scheint, und wir müssen fahren“, sagt Franz Lodding aus Paderborn.


Unterm Scheibenwischer wird Energie getankt. (Fotos: AZ/Eggert)

Margret Pfeifer, ebenfalls aus Paderborn, fährt ihren „Hotzenblitz“ seit 1995, der eines der 120 Testfahrzeuge ist, die die Firma seinerzeit auf den Markt brachte. Sie mag ihn nicht mehr missen. Dessen Litiumeisenphosphatbatterie hatte zwar ihren Preis, speist das Fahrezug aber mit Energie für bis 120 Kilometer Reichweite. Eine Nickelcadmiumbatterie müsse dagegen bereits nach 60 Kilometern aufgeladen werden. Margret Pfeifer zahlt für 100 Kilometer gerade mal drei Euro, dabei schränkt sie aber auch ein, dass es eigentlich sinnvoll wäre, auch nur Ökostrom zu tanken.

Während die Batterien der Fahrzeuge aufgeladen wurden, nutzten die Besitzer die Gelegenheit, sich von Norbert Benson durch das historische Mühlengemäuer führen zu lassen.

Quelle: Ahlener Zeitung 25.05.2010